Zahl der Wohnungen muss steigen – nicht die Mieten!

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Die südhessischen Jusos fordern ein Umdenken im Städtebau, insbesondere in Großstädten. Es müsse wieder vermehrt darauf geachtet werden, dass Wohnraum zur Verfügung stehe, der auch von Singles genutzt werden könne und erschwinglich bleibe. „Wir können und müssen in moderner Wohnungsbaupolitik stärker beachten, dass Wohnraum bezahlbar bleibt. Dafür brauchen wir wieder mehr sozialen Wohnungsbau, aber auch eine völlig neue Herangehensweise, wenn wir wissen, dass die Zahl der Single-Haushalte rapide ansteigt,“ so Behnam Yazdani, Vorsitzender der südhessischen Jusos.

Gemäß einer vorgelegten Studie des Immobilien Marktforschungsinstituts Empirica stiegen die Neumieten in Großstädten wie der Südhessen-Metropole Frankfurt im letzten Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Erklärt wird der Anstieg in der Studie unter anderem mit der wachsenden Anzahl von Single-Haushalten, aber auch mit dem ungebremsten Zuzug in die Großstädte.

Neuartige Wohnkonzepte müssten umgesetzt werden, dabei gelte es insbesondere für die staatlich finanzierten Wohnungsbauträger, mehr Mut bei der Umsetzung neuer städtebaulicher Ideen zu beweisen. Die Jusos fordern neben dem Ausbau der Zahl von quadratmetereffizienten Ein-Personen-Appartements auch eine Steigerung der Zahl der Häuser, in denen generationenübergreifendes Wohnen möglich sei.

„Eine Wohngemeinschaft zu Gründen hat heute selten politische Gründe – vielmehr ist es oftmals der einzige Weg, überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden. Darüber hinaus kann die WG sozialen Halt geben, wo ansonsten die familiären Strukturen nicht ausreichend vorhanden sind,“ erläutert Yazdani.

Insbesondere in den Universitätsstädten Darmstadt, Gießen, Marburg und Frankfurt sei die Nachfrage nach Single-Appartments und WG-tauglichem Wohnraum regelmäßig größer als das Angebot, was zu einer weiteren Verschärfung bei den Quadratmeterpreisen führe. Nicht wenige Studenten würden aus diesen Gründen zu „Uni-Pendlern“, die ins schlecht an den ÖPNV angebundene Hinterland ausweichen müssten. Hier seien auch die Studentenwerke wieder stärker in die Pflicht zu nehmen, campusnahen, günstigen Wohnraum ausreichend zur Verfügung zu stellen.