Die Arbeitsgemeinschaft für Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG) der SPD im Bezirk Hessen-Süd hält die Proteste der Hausärzte gegen die Sparpläne für berechtigt. Dazu erklären die Vorsitzenden Dr. Christian Lukosch und Andreas Kress:
Zwar sind in den letzten Monaten die Honorare der niedergelassenen Fachärzte gestiegen, aber gerade die Hausärzte, für uns die wichtigste Stütze der ambulanten medizinischen Versorgung, profitieren am geringsten von diesen Erhöhungen.
Nicht nur deshalb ist der Beruf wenig attraktiv: Mangelnde Freizeit- und Urlaubsgestaltung sind ein weiterer Grund, warum gerade die Jungmediziner sich von dem Berufsfeld Hausarzt distanzieren und die Lage in den nächsten Jahren umso schlechter für Arzt und Patienten werden wird.
So droht mittelfristig ein Zusammenbruch der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Von der Bundesregierung werden die wirklich gravierenden Probleme einfach ignoriert und stattdessen Pharmalobby und Privatkassen gestärkt, ganz nach neoliberaler Klientelpolitik. In keinem anderen Berufsfeld gibt es eine so schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie, deshalb schrecken so viele Medizinerinnen und Mediziner davon ab, sich als Hausarzt niederzulassen.
Aus unserer Sicht ist Gesundheitsminister Rösler ein "Minister im Praktikum", der die Note ungenügend verdient, da er nicht erkennt, welche Probleme in unserer medizinischen Versorgung wirklich anstehen."