Für guten und bezahlbaren Wohnraum

„Wir fordern Wohnungen für Normalverdiener, damit auch die Erzieherin und der Polizist in Frankfurt wohnen kann." Klaus Oesterling.

Mehr Investitionen in den Wohnungsbau und damit mehr bezahlbare Wohnungen forderte die SPD Hessen-Süd auf einer Fachtagung zum Thema Wohnen und Stadtentwicklung am 18. Februar. Rund 100 Teilnehmer waren ins Frankfurter SPD-Haus gekommen. „Gerade für Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen ist es zunehmend schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden“, beklagte Klaus Oesterling, Fraktionsvorsitzender der SPD im Römer. In Frankfurt sei exemplarisch zu besichtigen, was passiere, wenn über Jahre hinweg der Wohnungsbau sträflich vernachlässigt werde. Frankfurt sei eine wachsende Stadt. „Wir fordern Wohnungen für Normalverdiener, damit auch die Erzieherin und der Polizist in Frankfurt wohnen kann und nicht zum Pendler werden muss.“

Wohnen und Leben gehören zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen. Leider müsse man immer öfters erleben, dass dies für viele Menschen zum Problem werde, so das Fazit mehrerer Teilnehmer. Berichtet wurde von steigenden Nebenkosten, hohen Energiekosten, einer Ghettoisierung und einer älter werdende Bevölkerung, die andere Bedürfnissen habe.

Auch die schwarz-gelbe Landesregierung müsse mehr gegen die Wohnungsnot tun. Deshalb fordert die SPD-Landtagsfraktion die Landesregierung auf, ein hessisches Gesetz zur Förderung und Nutzung von Wohnraum vorzulegen, erläuterte Michael Siebel, wohnungsbaupolitischer Sprecher der Landtagsfraktion und des Bezirks Hessen-Süd, der die Veranstaltung moderierte.

Mehr als die Hälfte aller Hessen wohne zur Miete und sei besonders auf eine gerechte Wohnraumpolitik angewiesen, mahnte Wolfgang Hessenauer, Vorsitzender des hessischen Mieterbunds, den Mieterschutz zu verbessern.

Vor Beginn der Diskussion präsentierten Vertreter der Wohnungswirtschaft erfolgreiche Beispiele. Auf gelungene energetische Sanierungen, eine deutliche Steigerung des Komforts und eine hohe soziale Ausgewogenheit verwies Dr. Hans-Jürgen Braun vom Bauverein Darmstadt AG. Der hatte die Zahl der Wohnungen gesteigert, die Mieten nur moderat erhöhen und investiert die Erlöse nun in den sozialen Wohnungsbau. Harald Polster von der GeWoBau Pfungstadt berichtete wie die Baugenossenschaft Pfungstadt Wohnungen ebenfalls erfolgreich modernisiert und saniert hatte. Das gemeinsame Ziel aller Mitglieder der Genossenschaft: „Wohnen lebenslang bezahlbar zu machen.“