Im Sommer hatte die Bundesregierung unter Ministern Kristina Schröder den neuen Bundesfreiwilligendienst eingeführt – als Lückenfüller für den Zivildienst und gegen den massiven Widerstand der SPD. Über die Folgen diskutierten am 13.9. auf Einladung des Arbeitskreises Bürgerschaftliches Engagement Vertreter der sozialen Einrichtungen und forderten Verbesserungen der Rahmenbedingungen.
Kirstin Georg, Koordinatorin für Freiwillige Dienste bei der Arbeiterwohlfahrt Hessen-Süd, beschrieb exemplarisch die Situation der Träger, die durch die kurzfristige Einführung des Bundesfreiwilligendienstes sehr unter Druck geraten seien. Warum hat die Bundesregierung nicht einfach in die bestehende Dienste wie das Freiwillige Sozial Jahr investiert, fragten sich die Vertreter der sozialen Einrichtungen. Die hohe Nachfrage nach dem FSJ beweise dessen hohe Qualität, gerade bei der pädagogischen Begleitung, waren sie sich einig. Außerdem müssten die Träger eine Koppelung zwischen Freiwilligen des Bundesfreiwilligendienstes und des klassischen FSJ einhalten.
Hier wurden bewusst Doppelstrukturen geschaffen, um bestehende Verwaltungen zu erhalten. Außerdem musste die CDU nach der Abschaffung der Wehrpflicht ein Signal nach innen setzen, erklärte Gerold Reichenbach, MdB und Vorsitzender der AG Bürgerschaftliches Engagement. Er erläuterte die Position der SPD-Bundestagsfraktion und deren weiteres Vorgehen. Einen sozialen Pflichtdienst als Ersatz für den Wehr- oder Zivildienst lehnten die meisten Teilnehmer der Diskussionsrunde ab. Man wird nicht sozial, nur weil man einen sozialen Dienst absolviert, soll der Charakter der Freiwilligkeit erhalten bleiben.