
In der Gesprächsreihe Bernemer Gespräch wird monatlich über verschiedene politische Themen diskutiert. Mittlerweile hat die von der SPD Frankfurt-Bornheim veranstaltete Gesprächsreihe schon Tradition. Bei der letzten ging es um die Frage, ob Inklusion als Menschenrecht in Hessen heute politisch umgesetzt wird.
Die 2009 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention fordert die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Dazu zählt die Inklusion an deutschen Schulen. Unter der Diskussionsleitung des Vorsitzenden der AfB Hessen-Süd, Christoph Degen, kamen die Teilnehmer schnell zu dem Schluss, dass schulische Inklusion bisher nicht erfolgreich umgesetzt wurde. Zwar gebe es zahlreiche gute Beispiele, die den Erfolg des gemeinsamen Lernens belegen, doch diese seien durch veränderte rechtliche Regelungen der Landesregierung in Frage gestellt. Noch immer stellt der starke selektive Charakter des deutschen Schulsystems ein Hemmnis für Inklusion dar. Inklusion stehe nicht nur für Menschen mit Behinderung, so die Teilnehmer, sondern vielmehr eine prinzipielle Akzeptanz, dass alle Menschen unterschiedlich schnell lernen. Deshalb brauche man in Hessen mehr individuelle Förderung an Schulen.
Des Weiteren seien eine Entschleunigung des Lernens und die Ganztagsschule förderlich. G8 sei eine Entwicklung in die falsche Richtung. Frühe Hilfe und Beratungsangebote für Eltern müssen flächendeckend ausgebaut werden, waren insgesamt die Forderungen.