Aktuelle Stunde zum Polizeieinsatz gegen Eintracht-Fans

Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat für die Plenarsitzung am kommenden Donnerstag eine Aktuelle Stunde zu dem Polizeieinsatz im Vorfeld des Europa-League-Spiels zwischen Eintracht Frankfurt und Schachtjor Donezk beantragt. Die Debatte steht unter dem Titel „Der hessische Innenminister Beuth muss dringen einen neuen, souveränen und deeskalierenden Ansatz für seinen Umgang mit Frankfurter Fußballfans finden“.

Der Landtag werde dem Innenminister hilfreiche Hinweise für einen angemessenen Umgang mit den Fans der Frankfurter Eintracht geben, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph, dazu am Dienstag in Wiesbaden. Diese Hinweise seien dringend nötig, da Minister Peter Beuth (CDU) aus eigener Kraft offenbar nicht imstande sei, mit Augenmaß zu handeln.

Rudolph sagte: „Der Einsatz gegen die Eintracht-Fans war überdimensioniert und in dieser Form überflüssig. Nach unserem Eindruck ging es dabei weniger um verbotene Pyrotechnik als um persönliche Befindlichkeiten des Ministers. Die Vermutung liegt nahe, dass der Minister vor allem ein gegen ihn gerichtetes Schmähplakat verhindern wollte. Es ist seit längerem bekannt, dass Herr Beuth und der Eintracht-Präsident Peter Fischer in diesem Leben keine Freunde mehr werden. Aber das wirre Interview eines Vereinspräsidenten kann nun wirklich kein Anlass sein, um einen solch massiven Polizeieinsatz anzuordnen. Wir haben da berechtigte Fragen zur Angemessenheit der Aktion, zumal sich die öffentlichen Einlassungen des Ministers und die Begründung des Amtsgerichts für den Durchsuchungsbeschluss widersprechen. Wir möchten den Minister mit unserer Aktuellen Stunde daran erinnern, dass es in seinem Amt auch gilt, eine gewisse Würde und Souveränität zu wahren. Beides hat er sich mit dem massiven Einsatz gegen die Eintracht und mit seinen hilflosen Erklärungsversuchen dazu selbst genommen.“