Das Forum Eine Welt hatte die Gelegenheit mit Herrn Generaldirektor David D.T. Chang und Direktor Yeh-Shin Chu über die politische Situation in Taiwan und die Auswirkung der Weltsicherheitslage nach der „Zeitenwende“ zu diskutieren.
Uta Zapf begrüßte die beiden Herren und betonte, dass die Bundesrepublik die Ein-China-Politik beachte, dennoch die Spannungen zwischen China und Taiwan mit Aufmerksamkeit verfolge, weil man eine friedliche Lösung unterstütze. Besorgnis habe die Entwicklungen in Honkong ausgelöst, weil das Versprechen, den Grundsatz „ein Land – zwei Systeme“ hier missachtet gesehen hat.
Generaldirektor Chang betonte, Taiwan habe Interesse, den Dialog aufrecht zu erhalten und hoffe auf Wandel durch Annäherung. Es gebe aber eine systemische Rivalität. Seit 1982 das Kriegsrecht aufgehoben wurde, habe es einen Demokratisierungsprozess gegeben und Menschenrechte und Pressefreiheit seien von großer Bedeutung. Frieden und Stabilität müssten über die „Straits“ erhalten bleiben. Der eigene militärische Aufbau diene nur der Verteidigung, ebenso wie die militärischen Beziehungen zu den USA, obwohl es ja keine diplomatischen Beziehungen gebe (nur 14 Länder anerkennen Taiwan).
China verfolge das Ziel der Vereinigung mit Taiwan, auch droht es mit Gewaltanwendung.
China versuche See- und Luftblockaden und bereite sich auf einen Angriff auf Taiwan vor. Die Solidarität der westlichen Staaten sei für Taiwan sehr wichtig, das sich bemühe, auch an internationalen Organisationen teilzuhaben
Taiwan hat gute Handelsbeziehungen mit Deutschland. Wichtig sei Deutsche Technologie, ebenso wie amerikanische, von der Taiwan abhängig sei. Die Handelsbeziehungen Taiwans zu China (40% des Handels) beginnen sich nach Süden zu verschieben.
Für die Zukunft erhoffe sich Taiwan den Status quo zu erhalten. Umfragen zeigten, dass es drei Gruppen von Meinungen gibt: Vereinigung mit China (kleine Gruppe).- Status quo (größte Gruppe) – Unabhängigkeit (auch kleinere Gruppe). Die Mehrheit der taiwanesischen Bevölkerung unterstützt diese Haltung.